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Es ist leicht, die Werke alter Meister als „wahre Kunst“ anzuerkennen – an der Modernen scheiden sich aber schnell die Geister.

Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, wird es vorkommen, dass ich Sie in ein Museum begleite, in eine Galerie oder auch durch eine Kunstsammlung in einem Kloster führe.

Häufig entzündet sich dabei eine Debatte, was Kunst nun eigentlich sei.

Solange wir uns im Gegenständlichen bewegen – solange also das Motiv erkennbar ist – scheint die Welt in Ordnung. Ob die dargestellte Szene für den Betrachter positiv besetzt ist, bzw. ob die Darstellung als „schön“ empfunden wird, spielt dabei keine allzu große Rolle – man denke nur an Rembrandts „Der geschlachtete Ochse“. Den möchte keiner von uns im Wohnzimmer hängen haben.

 

Sobald wir aber in die Moderne vordringen, wendet sich das Blatt. Ab dem Expressionismus wird’s spannend und spätestens beim Kubismus heißt es dann „Also, DAS hätte ich auch gekonnt!“ Mag sein. Aber hätten Sie auch die Idee gehabt? 😉 Dada, Schüttbilder, Übermalungen, der gesamte Komplex der Aktionskunst, all das erschließt sich dem Betrachter nicht immer leicht und möglicherweise auch nicht auf’s erste Mal. Und Sie fragen sich – und mich – „Das soll Kunst sein?“ und meinen tatsächlich: „Warum ist das Kunst?“

 

Eine gängige Definition von Kunst lautet: „Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein.“ (Wikipedia) Das klingt harmlos, bis man beginnt, darüber nachzudenken, denn de facto ist so gut wie alles im Leben „das Ergebnis eines kreativen Prozesses“. Das würde also bedeuten, alles ist Kunst? – Mit dieser Definition werde ich Sie kaum glücklich machen können.

Ich bin nach vielen Jahren der Kunstbetrachtung zu einer sehr individuellen Definition gekommen: „Kunst ist das, was mich berührt“. Davon bin ich überzeugt! Jedes KUNSTwerk berührt uns – wir müssen es nur zulassen und uns die Zeit nehmen, in Ruhe in uns hinein zu spüren.

Manche Bilder machen uns fröhlich, andere betroffen, wir werden nachdenklich, wieder andere Werke stoßen uns ab, manche sind „irgendwie peinlich“, andere machen Angst, es gibt auch welche, die ziehen uns magisch an …

Das ist das Großartige, das Kunst vermag: sie bewegt uns, rührt uns an, nimmt uns den Atem, macht uns staunen.

Wenn tief in uns eine Saite klingt (welche immer es auch sein mag) – dann ist es Kunst!

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